Waldrapp 6 (28.7.23)

Dass die beiden Jungen gegen Ende Juli flügge würden, war bei einem Schlüpftermin um den 20. Juni vorauszusehen.
Offenbar flog der ältere Jungvogel am Mittwoch, 26. Juli zum ersten Mal aus, er soll bei der Panzerpiste auf der anderen Flughafenseite gesichtet worden sein.
In der Regel werden die Eier in einem Abstand von 2 Tagen gelegt, was den Altersunterschied der beiden Jungen erklärt.
Nun hätte also erwartet werden können, dass der kleinere der beiden das Nest am Freitag verlassen könnte.
Mich nahm jedenfalls wunder, was am Freitag passiert.

Als ich kurz nach 14 Uhr eintraf, waren 3 Vögel anwesend: Das Männchen Enea und die beiden Jungen, die übrigens die Namen Panhead und Knuckle (Harley Davidson-Motornamen, vergeben durch die Garage) tragen, waren anwesend.
Damit ist auch eine oft gestellte Frage beantwortet: Die Jungen kehren nach dem Ausfliegen wieder zurück - was übrigens, während ich am Sonntagabend diesen Blog schreibe, erneut geschieht (Waldrapp Live).
Die drei taten, was sie in und ums Nest immer tun: sie putzten sich, pickten, legten sich hin, die Jungen bettelten, spazierten hin und her, die Jungen flügelten gelegentlich (seltener als auch schon), und die gegenseitige Gefiederpflege nahm auch Zeit in Anspruch. Waldrappe sind offenbar sehr sozial.
Nach einiger Zeit gab es auf dem Fenstersims eine kurze Aufregung, denn das Weibchen Rupert kehrte zurück. Der jüngere der (nicht mehr so) Kleinen nutzte dies für sehr aufdringliches Betteln, ja er bedrängte die Mutter, die immer weiter zurückweichen musste. Aber irgendwann war Schluss und sie begab sich zum Nest und legte sich so hin, dass das Enea als Aufforderung verstand und kurz aufstieg.
Und dann waren Fotos mit der gesamten Familie möglich, es wurde geschnäbelt, gebettelt, aber nicht mehr gefüttert. Das Männchen brauchte dann mal eine kurze Flugrunde, blieb aber immer mehr oder weniger in der Nähe des Nestes und kehrte auch wieder dorthin zurück.
Die kommenden Tage werden zeigen, wer wie oft beim Nest anzutreffen sein wird.
Offen bleibt auch die Frage, ob die Familie gemeinsam in den Herbst geht, ob sie zurück nach Überlingen fliegen und sich für die Überwinterung in der Toscana den anderen anschliessen, oder ob sie auf eigene Faust den Winter verbringen.
Leider ist in der Schweiz das G2 Telefonnetz abgestellt, und so lassen sich die Daten der besenderten Altvögel nicht nutzen.
Immerhin sind alle beringt, mit Ringen, die sich sehr gut ablesen lassen.
Und eine letzte Frage bleibt auch offen: kehren sie nächstes Jahr nach Rümlang zurücl?

Fotos, von oben nach unten:

Soziales Verhalten: gegenseitige Gefiederpflege

Der jüngere Jungvogel bedrängt das Weibchen, um mehr Nahrung zu bekommen

Alle vier zusammen

Weitere ergänzende Fotos im Archiv

Moschusbock (23.7.23)

Ein wunderschöner Käfer machte unserem Haus inmitten der Stadt Zürich seine Aufwartung: ein Moschusbock.

Es handelt sich um ein Weibchen, da die Fühler kürzer als der Körper sind.

Waldrapp 5 (23.7.23)

Die beiden Jungen sind beringt und beinahe vollständig befiedert. Der Vater Enea hat heute morgen betreut und ist zwischendurch kurz weggeflogen, ohne Nahrungssuche.

Ende Juli dürften die beiden Jungen das Nest erstmals verlassen, es wird interessant sein zu sehen, was dann geschieht.

Heute ergaben sich zwei zu einem Kommentar ermunternde Fotos.

 

Summervogel (16.7.23)

Am Üetliberghang ist es seit dem letzten grossen Sturm licht - beste Voraussetzung für Schmetterlinge.

Wir fanden vor allem Ochsenauge, Kaisermantel und einen braunen Waldvogel.

Beim Kaisermantel sieht man ein Männchen mit den drei Duftstreifen, ein Weibchen und die Unterseite

Ein Weibchen des Ochsenauges

Der Braune Waldvogel holte sich im Schrebergarten Nahrung

Grauschnäpper und junge Eichelhäher (14.7.23)

Zwei Spaziergänge am Stadtrand führten zu sehr schönen Beobachtungen:

Im Friesenberg trieb sich eine Eichelhäherfamilie mit schon recht grossen Jungen herum, und diese wollten natürlich gefüttert werden.

Beim Glattpark entdeckte ich eine Familie Grauschnäpper mit mindesten 3 Jungen. Die Altvögel wirkten recht gestresst von der Herbeischaffung des Futters, und ruhten sich gelegenzlich auf Strassenverkehrsschildern aus.