Mittelspecht (7.- 9.6.23)

Rund um den Monatswechsel Mai - Juni wären Spechte an Höhlen relativ einfach zu fotografieren, man muss nur die Höhlen mit Jungspechten kennen. Und da liegt genau das Problem: Die Jungspunde rufen nur während einer sehr kurzen Zeit so laut, dass man sie auch hört, und man muss auch zur rechten Zeit am rechten Ort sein, und oft ist das in unwegsamem Gelände, sehr weit oben oder sonstwie kaum "brauchbar".  Meine Vogelschutz-Kollegin Do kennt den Höngger Wald wie ihre Westentasche, und vor allem hat sie in mühseliger Arbeit die Höhlen kartiert. Ihr verdanke ich den Schwarzspecht vor zwei Jahren und den diesjährigen Mittelspecht, mit einer genial gelegenen Höhle, die direkt einer Waldstrasse zugewandt lag, einzig das Licht war suboptimal: entweder war gar keines vorhanden, was zu starkem Bildrauschen führte, oder es war extrem hart, was bei einem mehrheitlich schwarz-weissen Vogel nicht gerade einfach ist. Ich war während dreier Tage insgesamt etwa 7 Stunden vor Ort und konnte so nette Bilder schiessen.

Alle Bilder sind im Archiv zu finden und dürfen für den privaten Gebrauch auch heruntergeladen werden.

Auch einige Filmsequenzen drehte ich, um sie dann zusammenzufügen. Den Film kann man hier sehen. (Achtung: grosse Datenmenge)

Distelfink, Hänfling, Girlitz (31.5.23)

Im Urserental suchten wir nicht nur nach dem Karmingimpel (den wir nur jeweils ganz kurz und weit weg hörten), auch alle anderen Arten interessierten: Braunkehlchen, Wendehals, Neuntöter, Sumpfrohrsänger, Gartengrasmücke und vieles andere mehr. Steinrötel fanden wir keinen, dazu machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Abends regnete es immer wieder, am nächsten Morgen war der Himmel wolkenverhangen, und bald kam ein nicht unerheblicher Wind auf, der zum Beispiel in Andermatt alle Vögel stumm sein liess. Auf einem Parkplatz in Realp hatte vor allem der Fotograf Glück: In den Lärchen trieben sich Birkenzeisig, Distelfink, Girlitz und Hänfling herum. Drei dieser vier Finkenarten könnten aus dem als Tarnzelt missbrauchten Auto heraus bei der Nahrungssuche auf dem Kiesplatz recht nett fotografiert werden.

Von oben nach unten: Girlitz Männchen, Girlitz Weibchen, Hänfling Männchen, Diestelfink (Stieglitz)

Teichrohrsänger (22.5.23)

Nun sind alle Rohrsänger zurück, als letzer ist der Sumpfrohrsänger eingetroffen und singt aus Büschen in Feuchtgebieten.

Die Teichrohrsänger sind zwar schon länger hier (wie auch die Drosselrohrsänger), sind aber noch immer am Revier suchen und verteidigen. Laut singen sie und streuen zwischendurch spötterartige Elemente ein. Dieses Männchen war sehr kooperativ (mir gegenüber).

Kiebitz und Kampfläufer (21.5.23)

Ein Besuch im Neeracher Ried ist fast immer lohnend. Diesmal hielt sich ein Kiebitz direkt vor der Ala-Hide auf. Später landeten zwei Kampfläufer, sie wurden sogleich von einem Kiebitz vertrieben. Eine Bachstelze suchte ungestört nach Nahrung, und in der Ferne rief ein Kuckuck.

Weit weg von einem schönen Naturerlebnis ist die Vogelgrippe-Situation im Neeracherried. Auf den sonst sehr belebten Inseln vor der OGZ-Hide ist Ruhe. Die meisten Möwen sind am Vogelgrippe-Virus gestorben. Vielfach liegen die Kadaver noch dort, wo sonst ein engagiertes Brüten und Füttern stattfinden würde.

 

 

 

Felsenschwalbe und Steinschmätzer (2. - 5. Mai 2023)

Für die erste Maiwoche war für das Wallis eine Schönwetterperiode angesagt, und die nutzten wir für einen mehrtägigen Tapetenwechsel.

Wir logierten in Erschmatt und machten von dort aus Exkursionen, vor allem in die ehemalige Waldbrandfläche oberhalb Leuk, aber auch ins Leukerfeld, die Trockensteppe und am Abreisetag auch nach Chamoson.

Zu beobachten gab es viele attraktive Arten, darunter: Steinhuhn, Gänsegeier, Bartgeier, Steinadler, Wanderfalke, Steinrötel, Wiedehopf (recht viele), Gartenrotschwanz, Wendehals, Blaumerle.

Sehr fotogen präsentierten sich nur zwei Arten: Nistmaterial sammelnde Felsenschwalben sowie ein Pärchen Steinschmätzer.

Frühmorgens, noch im Schatten und völlig überraschend: ein Steinhuhn

In Brentjong bei den Satellitenschüsseln auf der höchsten Föhre sang ein scheuer Gartenrotschwanz.

In der niedrigen Vegetation liessen sich viele Feldgrillen hören, aber kaum sehen.