Moorente am Bodensee bei Salmsach (3.2.23)

Zwar war es an diesem Freitag nicht ganz kalt, dafür zwischenzeitlich sehr windig, was die gefühlte Temperatur gegen Null drückte und Beobachtungen auf dem See draussen sehr erschwerte. Die beste Sicht war bei Triboltingen, wo ganz, ganz weit weg (deshalb die katastrophale Fotoqualität) ein Zwergschwan nach Nahrung gründelte.

Die weiteren Beobachtungsorte waren erschreckend leer respektive sehr wenig vielseitig.

Immerhin schwamm bei Salmsach eine Moorente im kleinen Flüsschen (darüber, in den hohen Bäumen, begannen die Graureiher bereits mit Nistmaterialklau), die sich nur ganz kurz kooperativ zeigte.

Möglicherweise ist der Vogel (ein Weibchen) nicht ganz reinrassig; der Kopf ist etwas rund, die Schnabelspitze weist je nach Foto zuviel Schwarz auf - wohl ein Fall für Spezialisten.

Schwarzkopfmöwe (29.1.23)

Eine überwinternde Schwarzkopfmöwe in Rapperswil ist beringt. Sie hält sich gerne dort auf, wo gefüttert wird, und zeigt Menschen gegenüber sehr wenig Scheu.

Schon die letzten Jahre (Bild von 2018) war am selben Ort winters ein Altvogel zu beobachten, der aber scheuer war, und nicht beringt.

Saatkrähe (19.1.23)

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt genossen wir den Sonnenschein auf einem Spaziergang am Hönggerberg.

Direkt an einer viel befahrenen Kreuzung sassen die Saatkrähen auf den Bäumen, um immer wieder in der leicht schneebedeckten Wiese nach Nahrung zu suchen: Baumnüsse! War einer dieser Leckerbissen gefunden, flogen die Schwarzröcke damit weg.

Der gesamtschweizerische Bestand der Saatkrähen nahm von ganz wenigen Individuen 1976 seit der Jahrtausendwende auf etwa 6000-7000 Paare (2016) zu. In den Niederungen des Mittellandes sind die schwarzen Vögel nahezu überall zu finden. Noch 1996 brüteten im Kanton Zürich keine Saatkrähen, heute findet man zum Beispiel bei der Kläranlage eine brütende Gruppe. Saatkrähen sind ja im Gegensatz zu den Rabenkrähen Koloniebrüter.

Steppenweihe (17.10.22)

Steppenweihen sind seltene Durchzügler in der Schweiz, man sieht sie meistens rein zufällig. und zumeist handelt es sich um Jungvögel. Dank Informationsaustausch (z.B. Bird Alert) sind Beobachtungen trotzdem möglich, wie gerade zur Zeit im Birrfeld im Kanton Aargau.

Um neun Uhr fuhren wir im nebelfreien, besonnten Zürich los. Auf der Höhe von Schlieren merkten wir, dass Zürich offenbar eine Vorzugsbehandlung genoss, denn im Limmattal herrschte dichter Nebel. Der lichtete sich kurz bei Baden, war aber nach dem Bareggtunnel wieder da, und dort war unser Ziel, das Birrfeld. Kaum hatten wir geparkt und waren ausgestiegen, flog eine Weihe durch den Nebel, sie drehte und verschwand in einer Baugrube. Bald lichtete sich der Nebel und wir sahen den gewünschten Vogel auf einem Holzpfahl sitzend. Lange konnten wir ihn bestaunen und Details im Gefieder sehen. Zum Fotografieren war die Distanz so gross, dass zwar scharfe Bilder entstanden, die aber von der Auflösung her nichts hergeben. Die Weihe putzte sich ausführlich, später flog sie weg, um dann nochmals zurückzukommen und etwas weiter entfernt nochmals zu ruhen und zu putzen. Während des Wartens gab es noch wenig Beifang: Eine Rohrammer und ein Mäusebussard.

Das war eine tolle Beobachtung, und für mich eine schweizer Neubeobachtung.

 

Und hier der Beifang

 

Würfelnatter und Ruineneidechse (5.10.22)

Dieser Mittwoch war ein sehr warmer Oktobertag - ideal, die Würfelnattern beim Hafen Rapperswil zu suchen. Ganz so einfach war es aber nicht. Die erste entdeckten wir erst etwa um 17 Uhr, es blieb bei zwei Individuen. Das liegt wohl daran, dass die schon früh warmen Stellen auch von den Menschen stark bevölkert sind, und die Orte, wo wir sie dann fanden, erst ab etwa 15 Uhr Sonne bekommen.

Zwischendurch statteten wir den Ruineneidechsen einen Besuch ab. Sie dürften mit Materialtransporten eingeschleppt worden sein, eine Population hat sich beim Bahnhof Rapperswil seeseits etabliert. Diese Eidechsen sind sehr flink und verschwinden rasch, wenn sie sich gestört fühlen.

Nicht in Rapperswil, dafür bei mir im Schrebergarten konnte ich eine weibliche Zauneidechse fotografieren, die sich eben gehäutet hatte, aber deren Kopfplatten noch nicht abgestossen waren. Das Weibchen störte sich daran und versuchte immer wieder mit dem Vorderfuss das störende Ding wegzustossen.