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- Veröffentlicht: Samstag, 23. April 2022 18:14
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Jungvolk (22.4.22) + eine Geschichte von 2021
Warum auch in die Ferne schweifen, dachte ich mir und begab mich auf Fotopirsch in den Irchelpark. Die Kamera war noch im Rucksack, als ich einen Gartenrotschwanz - nicht fotografierbar, da zu weit weg - entdeckte. Weiter ging es mit einem Teichrohrsänger, der in einem Busch, aber auch aus altem Schilf sang. Im alten Schilf waren zwei Nester zu sehen, der Sänger hielt sich sehr verdeckt. Dafür paddelte ein Blässhuhnpaar mit mindestens 7 Jungen im seichten Bereich herum. Als ein Altvogel weiter weg schwamm, folgten ihm die kleinen Punks.
Der Teichrohrsänger liess mich nicht los, und ich versuchte von verschiedenen Seiten, ihn zu porträtieren. Nur einmal machte er die Freude, und sang sozusagen vor meinen Ohren.
Als nächstes suchte ich den Gartenrotschwanz dort, wo ich ihn das erste Mal gesehen hatte, doch der wollte nicht. Dafür plätscherte es laut im Weiher, und ich erkannte vier laichende, riesige Fische. Die schwammen dann weg an ein anderes Ufer, dafür realisierte ich, dass auf der Miniaturinsel inmitten des Weihers eine Gänsesägerin mit Jungen sass. Das war ein Sujet, nur musste ich zuerst rund um den Weiher laufen, um das Licht von der richtigen Seite zu haben. Ich pirschte mich an, und das Weibchen schaute nur einmal kurz auf. Als aber auf der anderen Seeseite jemand ans Ufer trat, bekam sie es mit der Angst zu tun und dislozierte, freundlicherweise präzis an mir vorbei.
Später sah ich sie mit den 13 Jungen am Ufer.
Nachdem ich die Beobachtung auf die Plattform ornitho.ch gestellt hatte, informierten mich ein Mitglied des NVV Höngg und eine weitere Person (vielen Dank!), dass bereits vor einem Jahr ein Gänsesägerweibchen mit 13 Jungen auf dem Uniparkweiher beobachtet werden konnte, zu einem ähnlichen Datum. Damals blieb die Sägerin aber nicht lange dort, sondern begab sich mit ihren Jungen zu Fuss zur Limmat. Dabei tauchten sie am belebten Milchbuck-Markt auf, querten später den Schaffhauserplatz, wo der Verkehr inklusive Tram stillstand. Mittlerweile hattenn die kleinen Fussgänger Begleitschutz durch viele Passanten und einen motorisierten Polizisten erhalten. Via Rotbuchstrasse fand die Sägerdame den Weg zur Limmat, wo sie ihre Jungen wieder einwasserte.