Winter-Girlitz (16.1.21)

Am 14./15. Januar schneite es in der Region Zürich rund 30 cm, seit 2006 die höchste Schneemenge, am 16. Januar war es tagsüber 4°-6° unter Null.

Der Girlitz ist normalerweise ein Kurzstreckenzieher, er überwintert im Mittelmeerraum. Einige wenige überwintern jedoch in Mitteleuropa. Wir konnten ein Männchen bei der Nahrungsaufnahme beobachten: Samen die auf den Schnee gefallen waren. Der Girlitz war mit 3 Erlenzeisigen zusammen, verhielt sich aber dominant. Zudem war ihm Fressen wichtiger als die Flucht vor Menschen, er hielt sich nur gerade 4-5 Meter neben dem Weg auf.

Girlitzmännchen

Die Zilpzalpe sind ebenfalls Kurzstreckenzieher, überwintern aber je länger desto öfter bei uns. Mit der grossen Schneemenge haben sie Mühe, Insekten zu finden, weshalb sie sich gerne am Ufer eines Gewässers aufhalten. Wir sahen zwischen Dietikon und der Werdinsel 15 Zilpis am Limmatufer.

Die verschneiten Bäume und Sträucher waren natürlich wunderbare Fotosujets, und mit dem grau verhangenen Himmel ergaben sich schöne monochrome Bilder.

bei Glanzenberg

Kanal bei der Werdinsel

 

Fast ein Eisbad (5.12.20)

Nach langer Zeit besuchten wir wieder einmal den Klingnauer Stausee, mit einem Umweg über das Birrfeld. Dort suchten viele Mäusebussarde nach Nahrung, wohl vor allem Regenwürmer.

Am Klingnauer war nur ein badender Graureiher fotogen. Trotz Temparaturen um den Gefrierpunkt hockte er lange tief im Wasser und badete, putzte Federn und spritzte herum.

Heute Nachmittag schaute ich mich noch beim Zürichhorn um. Bedenklich wenig Wasservögel waren zu sehen, am meisten noch Stockenten, Lachmöwen und Haubentaucher. Auf der Wiese spazierte eine Brautente, wohl ein Gefangenschaftsflüchtling - sie ist ursprünglich eine amerikanische Art.

Immerhin sind auch die ersten Sturmmöwen in ihrem Winterquartier eingetroffen.

Haubenmeise (25.11.20)

Wir benötigten heute eine Auszeit und fuhren nach Amden. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man die dicke Nebelsuppe durchfährt, kaum die Hand vor den Augen sieht, und dann plötzlich im strahlenden Sonnenschein ist. Wir waren nicht die Einzigen, gehörten aber eher zu den Earlybirds, welche ihr Fahrzeug im Arvenbühl abstellten.

Auf dem Spaziergang Richtung Vordere Höhe sahen und hörten wir kaum einen Vogel, nur zweimal waren Fichtenkreuzschnäbel zu vernehmen. Sonst war es totenstill, wenn man von den Trainingsflügen der Schweizer Luftwaffe absieht.

Hauben- und Tannmeisen machten dann doch noch Freude, sie futterten Tannensamen. Und - natürlich: wir genossen den Sonnenschein und den blauen Himmel und das Dolce Far Niente.

Eistaucher (18.11.20)

Durchs Buschtelefon (SBA) erfuhr ich vom Eistaucher auf dem Rhein. Und auch wenn der Rhein breit ist, näher als auf einem See dürfte der seltene Vogel alleweil sein. Die Meteorologen hatten Nebel für diesen Mittwoch vorhergesagt, und der trat südlich des Bözberg auch zum Teil recht dicht auf. Im Fricktal aber schien die Sonne, nur noch einzelne Nebelfetzen hingen herum.

Sisseln war schnell gefunden, und vom Schiffsteg aus konnte in weiter Ferne etwas Taucherartiges ausgemacht werden. So schulterte ich die Kamera und marschiert Richtung Stein. Bald traf ich einen Ornithologen an, und der Eistaucher war auch nicht mehr fern. Im Gegenteil - nach kurzer Zeit war er so nah, dass er für das Objektivsetting zu nah war. Zudem war er nur ganz kurz oben und tauchte gleich wieder ab.

In der Folge schwamm und tauchte er weiter flussaufwärts, danach aber wieder abwärts Richtung Stein. Ich hoffte auf Gewohnheiten und installierte mich auf einer zum Wasser führenden Treppe, die zudem besonnt war, denn am Schatten war es wegen einer Bise saukalt. Der Eistaucher kam tatsächlich nochmal vorbei, aber nicht mehr so nah. Als er wieder flussaufwärts schwamm, setzte ich mich noch zweimal ans Ufer, und erwischte ihn auch beide Mal recht nah. Dann aber verabschiedete er sich in die Mitte des Rheins und blieb dort, immer wieder tauchend.

Erfreut, mit vielen scharfen und unscharfen Fotos im Kasten machte ich mich auf den Heimweg.