Alpenstrandläufer und La Sauge (4.9.15)

Ich sass ganz aussen auf dem Damm und hoffte (vergebens) auf eine fotogene Schafstelze. Susanne war noch weiter landwärts und kam auf mich zu. Vor ihr trippelte rund 200 Meter weit ein Alpenstrandläufer, direkt auf mich zu. Einige Meter vor mir verliess er den Weg seitwärts und zeigte sich auf den Steinen. Ein freundlicher Vogel!

Im Naturschutzzentrum La Sauge gab es den üblichen Eisvogel, eine Beeren fressende Gartengrasmücke, einen Grünschenkel und einen Stieglitz.

 

Kleiber mit Haselnuss (3.9.15)

Wir beobachteten am Neuenburgersee bei Yverdon, es war gerade intensiver Trauerschnäpperzug - ein willkommenes Fotosujet. Doch es kam anders. Statt des Trauerschnäppers setzte sich ein Grauschnäpper fotogen hin, und kurz darauf begann die Kleiber-Show. Mit einer Haselnuss im Schnabel flog er an einen Baum mit breiten Rillen in der Borke. Er klemmte die Nuss fest und begann kopfunter darauf zu hacken. Das tönte recht laut. Weil ihm nicht gelang, ein Loch zu machen, wechselte er die Stellung und schob die Nuss von unten her nach oben, wechselte gleich wieder die Stellung und nahm die Nuss von oben her wieder in den Schnabel, um sie umgekehrt wieder festzuklemmen. Doch auch diese Stellung brachte keinen Erfolg, weshalb er die Nuss wieder von unten her löste, von oben packte. In klassischer Kleibermanier stand er kopfunter am Baum, mit der Nuss im Schnabel, um darauf wegzufliegen. Hat er die Haselnuss wohl andernorts aufgekriegt?

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Herbst-Blaukehlchen (2.9.15)

Auf dem Damm im Chablais de Cudrefin setzte ich mich für längere Zeit ans Wasser, um eine Wasserralle und einen Nahrung suchenden Bruchwasserläufer zu fotografieren. Die Wasserralle zeigte sich nur gelegentlich in ihrer gewohnten Nervosität, während der Bruchwasserläufer ungeniert ganz nahe kam und seine Kleinkrebschen suchte. Zwischendurch bemerkte ich eine Bewegung in Ufernähe: Eine grosse Ringelnatter schwamm züngelnd auf mich zu. Bei meinem Sitzplatz kroch sie ans Ufer und unter meinem Fotostativ durch. Sie war wirklich nicht schön anzusehen, denn sie war gerade im Begriff sich zu häuten. Das war wohl auch der Grund, warum sie mich nicht realisierte. Später sah ich einen Kleinvogel im Schilf, es war ein Schilfrohrsänger, der aber sogleich wieder verschwand. Kurz darauf flog er aus dem Schilf auf einen angeschwemmten Ast. Bei genauem Hinsehen merkte ich, dass es nicht der Schilfi, sondern ein Blaukehlchen war. Noch längere Zeit blieb ich an jenem Platz sitzen und beobachtete in aller Stille, nur unterbrochen durch gelegentliches Klicken meiner Kamera.

Der Bruchwasserläufer fängt Kleinkrebschen. Das ist ein Ausschnitt, hier ist das vollständige Bild.

Limikolen beim Stampf 2 (28.8.15)

Still sitzen und warten - und sie kommen, ausser irgend ein Beobachter oder Fotograf bewegt sich dauernd direkt neben oder hinter den Ansitzenden.

Alle Fotos entstanden aus etwa 8 Meter Distanz.

Diesen August konnten im Stampf bei Jona viele Limikolenarten beobachtet und fotografiert werden.

Von oben nach unten: Bruchwasserläufer, Zwergstrandläufer, Steinwälzer

Weitere neue Fotos gibt es vom Alpenstrandläufer, vom Haubentaucher und vom Zwergtaucher.

 

Mornell 2015 (26.8.15)

Es ist also definitiv: Dieses Jahr fährt die Cassonsbahn zum letzten Mal - die Konzession läuft aus (wenn nicht Wunder geschehen, aber die sind selten).

Für uns war das die letzte Chance, bequem Mornellregenpfeifer zu beobachten und zu fotografieren. Wir fuhren bereits Ende August in der Hoffnung, adulte Tiere zu finden. Aber zuerst fanden wir gar nichts. Null. Die Sucherei dauerte lange, und auch kein Alpenschneehuhn entschädigte unsere Bemühungen, bis wir weit weg, östlich der Seilbahnstation, einen adulten, nicht besonders prächtigen Mornell sahen. Er war sehr scheu und darauf bedacht, einen möglichst grossen Abstand zu uns zu halten. Aus welchen Gründen auch immer - er flog weg.

Nochmals westlich beobachtend, sahen wir ihn plötzlich, in etwa 25 Meter Entfernung. Aber auch jetzt zog er grössere Distanzen vor. Irgendwann einmal aber legte er sich zur Ruhe - und siehe da, jetzt liess er die beiden Fotografen ganz anständig nah an sich herankommen (allerdings in sehr hartem Licht).