Beutelmeise (7.4.20)

Zur spannendsten Vogelbeobachtungszeit zieht es einen trotz Homeoffice-Zeit gelegentlich ins Freie, möglichst zu Zeiten, da sonst niemand unterwegs ist. Mit dem Fahrrad fuhren wir zu den Katzenseen und schauten uns dort um.

Am meisten freuten uns die zwei Beutelmeisen, die in einer Weide Nahrung suchten. Hoch oben im Blau waren Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan unterwegs. Eine Rohrweihe schraubte sich hoch und auf dem Dach des Bauernhauses mit Falkenkasten kopulierten zwei Turmfalken. Was fehlte, war ein Sperber. In einer Birke sang ein Star und Bekassinen stocherten im Schatten eines Baumes. Die ersten Fitisse sangen und hüpften eifrig herum, während Rauchschwalben und Alpensegler nach Nahrung jagten.

Bald wurde es nicht nur für die Vögel zu warm, und wir fuhren wieder nach Hause.

Übrigens: Tönn der Schelladler ist seit zwei Tagen wieder in Estland.

Beutelmeise

Rohrweihe

singender Star

Homebirding - Tönn auf dem Heimflug (26.3.20)

Tönn ist ein männlicher Schelladler, der 2008 im westlichen Estland geboren wurde. Er wurde im Rahmen eines Überwachungsprogramms besendert und beringt, weshalb genau bekannt ist, wann er sich wo aufhielt, und auch noch aufhält. Heute, am 26. März befindet er sich wenig nördlich der Schweiz, etwa 40 km von der Grenze entfernt, auf dem Weg zu seinem Brutplatz in Estland. Die Schweiz überflog er auf dem Heimweg bisher 3 Mal, die Reisezeit beträgt gut 3 Wochen.

Überwintert hat dieser Schelladler seit dem Winter 2008/09 immer genau am selben Ort, nämlich in El Fondo in Spanien, zwischen Murcia und Alicante. El Fondo (auch El Hondo) ist ein bedeutendes Feuchtgebiet mit einer grossen Anzahl an Vogelarten. Besonderheiten sind Weisskopfruderente, Rotflügelbrachschwalbe, viele Reiherarten, Limikolen, Kleinvögel im Schilf, Greifvögel, Purpurhuhn, Mittelmeerraubwürger oder Steinkauz. Die Zugänglichkeit ins Gebiet ist allerdings wegen der Besucherführung stark eingeschränkt.

El Fondo im Südosten Spaniens ist das Überwinterungsgebiet von Tönn, dem Schelladler.

Die Sommer seiner Jugendzeit verbrachte Tönn auch in Skandinavien, ab 2016 weiss man sicher, dass er in Estland erfolgreich brütet. In jenem Jahr konnte man ihn auch einfangen und ihn neu besendern. Der neue Sender ist mit einem kleinen Sonnenkollektor versehen. Auch erhielt er wieder einen weissen Ring mit dem Code 7X.

Schelladler fressen vor allem Kleinsäuger, Vögel, Amphibien, Reptilien, gelegentlich auch Fische, Grossinsekten oder Aas.

Weitere Informationen: http://birdmap.5dvision.ee

Kirschpflaume (19.3.20)

Das Leben treibt schon seltsame Blüten. Von 20 (es wäre ja zu erahnen gewesen) auf 100 wirft es uns aus den Bahnen, erfordert Umdenken, Anpassen. Ja, es geht um den Covid-19 Virus. Seit einer Woche fahre ich nicht mehr ÖV - ich gehöre ja zur Risikogruppe - nehme statt dessen das Fahrrad, das ich seit Jahren kaum mehr in Gebrauch hatte, denn ÖV und Auto (gelegentlich) waren ja so komfortabel.

Dafür erschliesst sich Neues. Auf dem Weg vom Zuhause in den Schrebergarten (hier haben sich bereits die Girlitze eingefunden und der schwarze Hausrotschwanz hat sich durchgesetzt) erfand ich einen wunderschönen, fahrradtauglichen Weg, und der führt durch die Bertastrasse. Die letzten paar Tage war die Blütenpracht der Kirschpflaume unbeschreiblich, was auch viele Fotograf*inn*en und Freizeitmannequins angelockt hat.

Frühlingsgefühl (26.2.20)

Das erste Schneegestöber für den ganzen Winter heute in Zürich (Der Schnee schmolz gleich wieder dahin) gab Zeit, ein paar Bilder zu bearbeiten.

Die Krokusse waren neben den Winterlingen, den Schneeglöckchen und blühenden Weiden ein ein beliebtes Anflugsziel für Bienen und Schwebfliegen.

Die Flachsee-Rohrdommeln sind noch immer da. Faszinierend das angestrengt nach vorne auf die Beute gerichtete Auge.

Beifang (02.02.2020)

Nur schon das heutige Datum zwingt mich zu einem Beitrag: 2 Ziffern für ein vollständiges Datum, auch als Palindrom zu lesen. Würde nur noch die Uhrzeit 02.02 fehlen, aber die habe ich verschlafen, und das Palindrom wäre dahin.

Daneben haben sich aber auch Fotos angesammelt, die entstanden, während ich in Rapperswil darauf wartete, einen Eistaucher zu sehen, was auch ganz am Schluss in unendlicher Entfernung gelang: er hielt sich nahe der Federer-Baustelle in Kempraten auf.

Beim ersten Mal war es neblig und kalt, und beim Känzeli in Rapperswil hielt sich ein netter Trupp Löffelenten auf.

Ein Haubentaucher jagte nahe des Ufers und erbeutete dabei einen Kaulbarsch, eine invasive Fischart, die sich gerne ufernah aufhält (Dank an DM für die Bestimmung und die ergänzende Info: "Eine invasive Art, die sich in den meisten Seen schon etabliert hat und wenn ich mich richtig erinnere, es v.a. in künstlichen Strukturen in Ufernähe sehr gut geht.").

Beim zweiten Mal zeigte sich die Schwarzkopfmöwe von ganz nah, so dass ich zum einen den Konverter entfernen musste und zum zweiten einige Schritte zurückgehen musste.

Eine Gänsesägerdame machte sich schön (entfernte juckende Federchen).

Bei Hurden balzten die Eiderenten.