Alpenschneehuhn (5.9.18)

Die Suche in den St.Galler-Bergen galt einerseits dem Mornellregenpfeifer (möglicherweise waren 4 im Gebiet) und andererseits dem Alpenschneehuhn, bei dem ich fündig wurde.

Zunächst sah ich weit weg weisse Flügel fliegen. Ich schätzte den Landeort ungefähr ein und begab mich dorthin. Nichts war. Ich suchte weiter, immer auch nach Mornells. Hänflinge flogen mir um die Ohren. Die Hoffnung hatte ich schon fast aufgegeben, als ich Schneehühner eine Vertiefung hinunter spazieren und sogleich verschwinden sah. Der Standort war gefunden. Ich versuchte mich anzupirschen, und die Schneehühner machten durchaus mit, allerdings immer hinter Steinen und hoch gewachsenen Gräsern. So wechselte ich den Platz nochmals, was sie aber sogleich erkannten und mir den Rücken zeigten. Einige Fotos konnte ich machen, aber nicht wirklich das gelbe vom Ei. Die Hühner waren weg, und ich machte mich auf den Rückweg, als ich sie nochmals ganz nah sah, sie mich aber auch, und schon waren wieder nur Rücken präsent.

Die Ausbeute war mässig gut, macht mir aber trotzdem viel Freude, denn nur schon das Erlebnis war tief eindrücklich.

Zitronenstelze (4.9.18)

Die Meldungen über beobachtete seltene Arten machten den Entscheid einfach: Wecker auf 5.20 Uhr stellen, dann nach Schmerikon fahren, denn dort sollte es einen Sumpfläufer und eine Zitronenstelze haben. Letztere zeigte sich, der Sumpfläufer war wohl schon über alle Berge. Beim hoffenden Warten präsentierten sich Bruchwasserläufer, Grünschenkel und Knäkente im Herbstkleid sehr schön.

Die Zitronenstelze im Jugendkleid

Die Knäkente hielt sich eher im Schutz des Schilfes auf.

Grünschenkel und Bruchwasserläufer zeigten sich in gutem Licht.

Trauerschnäpper (2.9.18)

Herbstzeit - Zugzeit: Die Trauerschnäpper sind wieder unterwegs.

Tüpfelsumpfhuhn (22.8.18)

Ohne das SMS von SW hätte ich gar nichts davon gewusst: Im Thurgau gab es ein fotogenes Tüpfelsumpfhuhn. Riesigen Dank für die Information!!

Nach einer mittellangen Fahrt war ich bereits um 6.40 Uhr dort, die Sonne war eben aufgegangen. Da man im Schlick waten musste und ich keine Stiefel besitze, bastelte ich mir Schlickschuhe, indem ich barfuss in Plastiksäcke stieg, damit in ein Paar alter Schuhe, und die Säcke an den Waden mit Schnur fixierte. Während ich mich derart kleidete, traf noch ein Foto-Kollege ein.

Gemeinsam wateten wir im flutschenden Schlick, sanken bei jedem Schritt bis 10 und mehr Zentimeter ein und brachten gelegentlich die Füsse kaum mehr heraus, und wenn, dann mit einem schmatzenden Geräusch (am Schluss rutschte sogar der rechte Plastikfuss aus dem Schuh, welcher im Schlick stecken blieb, aber auch dieses Malheur konnte schnell behoben werden). Wir suchten uns einen möglichst idealen Ansitz und setzten uns auf die mitgebrachten Stühlchen, die natürlich auch einssanken, aber sitzen konnte man trotzdem. Zuerst sahen wir eine Wasserralle, dann aber auch das Tüpfeli, das vorerst am liebsten im Schatten war, und wenn es in der Sonne war, stimmte der Lichtwinkel nicht, weshalb wir dislozierten und uns anders hinsetzten. Jetzt gelangen bereits einige nette Fotos.

Nach etwa einer Stunde wechselte das Tüpfeli seinen Aufenthaltsort, und wir mit ihm. Es liess sich durch uns nicht stören. Nun war auch das Licht perfekt und wir konnten sehr schöne Bilder machen. Die Nahrung suchte es stets in Vertiefungen, weshalb es halt oft beinlos zu sehen war. Mehrmals unterbrach es die Nahrungssuche und rannte schnell ins Schilf, um nach einigen Minuten wieder hervorzukommen. Das war dann auch oft der Moment, wo es sich fotogen verhielt.

Nach zwei Stunden Ansitz wurde das Licht steiler, der Platz auf der Speicherkarte weniger und der Akku leerer, weshalb wir abbrachen.
Zuhause war zuerst Schuhe und Stativ putzen angesagt, dann ein grosser Kaffee, eine Dusche und das Sichten der entstandenen Bilder. Ich durfte zufrieden sein. Etwa 20 Bilder bearbeitete ich, sie sind im Archiv.

Der Link führt zum ersten Foto im Archiv, so dass die Fotos mit der Lupenfunktion gross angeschaut werden können.

Kürzlich konnte ich auch noch einen jungen Stieglitz an einer Sonnenblume im Urban Gardening und einen Haubentaucher mit Fisch am Greifensee fotografieren.

 

 

Murmeltier (31.7.18)

Garten und Trockenheit lassen keine längeren Abwesenheiten zu. Zu einer Nacht Pontresina reichte es allemal. Als wir um 17 Uhr eintrafen, regnete es, der Himmel war verdüstert und die Blitze zuckten. Der Empfang im Hotel Schweizerhof war sehr freundlich, und das als Schnäppchen gebuchte Zimmer hatte ein Schlafzimmer, einen Wohnraum und ein Bad/WC mit zwei Lavabos. Wegen des weiterhin regnerischen Wetters lasen wir ein bisschen Zeitung und liessen uns dann kulinarisch verwöhnen.

Schlafen war sogar unter der Decke ohne Schwitzen möglich, und so waren wir am kommenden strahlend schönen Morgen bestens ausgeruht für die Murmeltier-Exkursion auf die Alp Languard. Auf dem Sessellift waren wir froh um Pullover und Windjacke, die wir aber oben angelangt schnell einmal tief im Rucksack verstauten. Dieser Sessellift hat übrigens die Besonderheit, dass er einmal die Richtung ändert, was mittels horizontal liegenden Umlaufrädern bewerkstelligt wird.

Inmitten von Hochlandrindern sahen wir die ersten Murmeli, die nächsten dann bei einer Kuhherde, für Ansitzen eher ungemütlich. Ausserhalb der beweideten Fläche kam dann die erste interessante Situation: ein Jungtier hielt sich relativ unbekümmert nahe des Weges auf. Bald kam noch ein zweites Junges dazu. Fotografieren war möglich, allerdings war die Lichtsituation nicht so gut, und die Tiere waren meistens hinter Grashalmen. Als Erlebnis war es aber erstklassig, denn einmal näherte sich eines der Jungen bis auf etwa zwei Meter, erschrak dann aber und machte sich wieder davon.

Nach längerer Zeit suchten wir einen günstig beleuchteten Bau etwas abseits des Weges mit guter Ansitzmöglichkeit. Die Murmeltiere liessen sich durch uns nicht stören. Bald gab es Action: Zwei Alte beschnupperten sich zuerst, schienen einen durchaus freundlichen Kontakt zu haben, aber irgendetwas führte dann zu einem längeren, handfesten Streit, der erst endete, als von einem anderen Bau Warnpfiffe zu hören waren.

Bei Warnpfiffen übrigens verschwanden die Murmeltiere nicht in im Bau, sondern machten das Männchen und schauten umher, um sich bald wieder dem Putzen oder Fressen zu widmen.

Gegen Mittag nahm die Aktivität deutlich ab. Wir liessen die Gruppe wieder allein und wanderten noch hoch zum Lej Languard und anschliessend hinunter nach Pontresina, begleitet vom Ruf vieler Tannenhäher.

Eine Auswahl der Fotos findet sich in der Webgalerie.

Blick vom Hotelbalkon ins Val Rosegg am Montagabend ...

...und am Dienstagmorgen

am Lej Languard