Region Alicante (17.2.-23.2)

Ursprünglich war geplant, zwei weitere Tage in der La Mancha zu bleiben. Der starke Wind und die Temperaturen warfen die Pläne über den Haufen und wir flüchteten ans Meer, südlich von Alicante. Das Hotel, das wir fanden, war in La Marina, in der Nähe von Santa Pola, und wir waren schon vor ein paar Jahren einmal dort. Das Zimmer und das Essen sind ganz leidlich, das Personal sehr nett. Wir blieben zwei Nächte und wechselten dann nach Aspe, wo das Hotel schon für fünf Nächte reserviert war. Die ersten beiden Abende gab es hervorragendes Essen im zugehörigen Restaurant, ab dem dritten Abend blieb das Speiselokal geschlossen und wir mussten uns im Stadtzentrum nach Nahrung umschauen, was nicht unbedingt ein Erfolg war. In Erinnerung bleiben die Kartoffeln mit viel zu viel Mayo-Ketchup-Salsa oder die Kroketten, die von aussen sehr schön waren, innen aber eine mehlige Schmiere enthielten.

Bei Torre de Pinet befindet sich ein ganz nettes Schutzgebiet mit zum Teil sehr nahen Beobachtungen von Dünnschnabelmöwe, Stelzenläufer, Säbelschnäbler und anderen Limikolen, die sich gut aus einem Hide heraus fotografieren lassen.

El Fondo (= El Hondo) ist ein sehr attraktives Feuchtgebiet im Landesinnern, aber küstennah.  Es ist gut erschlossen mit vielen Hides und bietet auch im Februar interessante Arten. Der Zugang zu den südlichen, sehr guten Hides ist nicht ganz einfach: Entweder man geht ziemlich weit (Hin und Zurück ca. 5 km) zu Fuss, oder man weiss, wo es einen Steg über den abtrennenden Kanal hat und parkt dort (das Fahrrad ist natürlich eine Alternative). Dann ist es deutlich kürzer. Zudem empfehlen sich vor allem beim einen Hide Stiefel oder sehr hohe wasserfeste Schuhe. Belohnt wurden wir mit einer netten Gruppe Weisskopfruderenten, vielen Schwarzhalstauchern in unterschiedlichem Kleid, Blaukehlchen, Zwergdommel und anderen Wasser- und Riedvögeln. Im Frühling muss das grossartig sein. Der Nordeingang ist nicht immer offen, man muss sich telefonisch anmelden und kann nur 3 Stunden hinein, allerdings mit dem Auto. Beginnt man nicht mit dem ersten Ausguck, sondern fährt soweit wie möglich, sitzen vielleicht noch die Zwergadler auf den kahlen Bäumen. Nicht nur das NSG ist übrigens interessant, auch im Kulturland drum herum finden sich Arten wie Steinkauz und Mittelmeerraubwürger.

Einen Tag lang liessen wir uns von Pau von Birdingspain ins Hinterland von Alicante fahren. Er sollte uns an Orte führen, wo schwierige Arten zu finden sind. Pau löste die Aufgabe. Gleich beim ersten Halt entdeckte Susanne in unendlicher Entfernung vier Wüstengimpel, Pau steuerte den Trauersteinschmätzer und die Blaumerle bei, und in den Büschchen hielt sich eine Provencegrasmücke auf. Für den Habichtsadler brauchte er einige Anläufe, dieser konnte dann doch weit weg am Horizont gesichtet werden. Die Balearensturmtaucher waren dann im Hafen von Santa Pola zu beobachten, sie flogen hinter den heimkehrenden Fischerbooten her.

Bei einer Ausfahrt ins Hinterland von Elche sahen wir riesige Steinbrüche, in denen Marmor abgebaut wurde. Ganze Berge (bei Alguenya) werden in transportierbare Blöcke zersägt. Und auf solchen Blöcken zeigte sich ein Trauersteinschmätzer sehr schön. Sonst war - dem Wind sei's gedankt - nicht viel los.

Eine Foto-Auswahl der Spanienreise findet sich hier als Galerie

Auf der Fahrt von Almagro nach Elche fanden wir diese Theklalerche (Dank Gesang bestimmt)

Im NSG Salinas del Bras del Port: Dünnschnabelmöwe, Stelzenläufer, Säbelschnäbler

Beim frühmorgendlichen Blick aus dem Hotel in La Marina (ich weiss, ein Kitschli...)

El Fondo, aus dem Hide beim Zentrum: Übersichtsfoto, Schwarzhalstaucher, Rosaflamingo

El Fondo, Eingang beim Nordtor: Weisskopfruderente, Zwergadler

Wüstengimpel im Hinterland von Alicante, Wüstengimpel (extrem herausvergrössert)und deren Lebensraum

Im Kulturland rund um El Fondo: Mittelmeerraubwürger und Steinkauz

Wenn ganze Berge abgebaut werden: Marmorsteinbruch bei Alguenya, Trauersteinschmätzer