Kurzzeitiger Hausgenosse (8.7.15)

Beim Morgentee in der Küche hörte ich das Sirren eines Insektes. Orten konnte ich es nicht, und tat es als irregeleitete Fliege ab. Bald ertönte das Sirren wieder - erneut nicht klar lokalisierbar. Langsam begann ich mich zu wundern, und beim nächsten Sirren versuchte ich den Aufenthaltsort es Laut-Erzeugers einzugrenzen. Bald stellte ich fest: Das kam von der Gewürz-Etagère. Nun begann ich dort zu suchen, wurde aber jäh durch ein brummendes, an meinem Kopf vorbeifliegendes Insekt aufgeschreckt. Eifrig räumte ich die Etagère aus - und fand ein begonnenes Mörtelnest. Ich liess die Etagère ausgeräumt und wartete. Bald kam eine grössere Wespe dahergeflogen und suchte, doch es sah nicht mehr so aus wie vorher. Sie machte verschiedene Anflüge, drehte dann aber ab und flog wieder aus der Küche hinaus.

Nun stellte ich einen Teil wieder hin und wartete. Tatsächlich: Bald flog die Wespe wieder an, und nach kurzem Zögern baute sie an ihrem Nest weiter. Das war auch der Moment, in dem ich meinen Fotoapparat bereit machte. Nun entstand ein Foto, welches zeigt, dass die Wespe eine Spinne erbeutet hatte und als Futter für ihren Nachwuchs in das Mörtelnest brachte. Anschliessend war die Mörtelwespe lange nicht mehr sichtbar. Am späteren Nachmittag stellte ich feest, dass das Mörtelnest von der Holzwand abgebrochen war, aber auch die Öffnung verschlossen war.

Abends baute die Wespe nochmals ein weiteres Nest, sie benötigte dafür eine knappe Stunde. Wahrscheinlich aufgrund des schlechten Wetters fand sie aber keine Nahrung zum Einbringen. 24 Stunden später ist das Mörtelnest noch immer gleich weit, mit Öffnung. Die Mörtelwespe aber zeigt sich nicht mehr.

Von Rainer Neumeyer liess ich die Wespe noch genau bestimmen: Es handelt sich um die Orientalische Mörtelwespe. (Langstiel-Grabwespe (Sphecidae), Sceliphron curvatum

hungrige Mehlschwalben (5.7.15)

Die jungen Mehlschwalben bei der Garage Zwicky(2. Brut dieses Jahr) sind schon recht gross, lassen sich aber gerne von den Altvögeln den Schnabel stopfen. Diese Mehlschwalbenkolonie in Höngg ist die grösste in der Stadt Zürich.

Daneben gibt es noch ein Foto der Hufeisenazurjungfer und vom Hausspatz gleich vis-à-vis unserer Küche, sowie von einer Rabenkrähe und einer jungen Ringeltaube am Katzensee.

Flucht ins Mittelwallis (20.6.15)

Weil es auf dem Simplonpass sehr stark windete, zeitweise auch vernebelt war, flüchtete ich ins Mittelwallis. In der Region Leuk - Varen fotografierte ich 3 Arten, eine davon gut, die anderen beiden mit ehrfurchtsvoller Distanz.

Der Baumpieper zeigte sich in immerhin schon brauchbarer Distanz.

Die Bienenfresser im Leukerfeld sind sitzend zu weit weg, und fliegend ziemlich schwierig. Das hier ist ein Ausschnitt.

Bei Varen fanden wir Ende April viele Grillen. Am selben Ort sang keine mehr - ob es an der Witterung, dem Mähen des Bordes oder allgemein an der Jahreszeit liegt, weiss ich nicht.

Dafür sonnte sich eine Mauereidechse.

Auf Bergvogelspuren (22.6.15)

Der Simplonpass liegt auf rund 2000 müM, also ein guter Ort für viele Bergvögel. Insbesondere erwartete ich den Steinrötel. Um es vorwegzunehmen: Er liess mich im Stich.

So versuchte ich mich mit dem ziemlich scheuen, misstrauischen Bergpieper. Weil gerade Junge gefüttert wurden, konnte mit Ansitzen und geduldig warten durchaus ein Ergebnis erwartet werden. Schwierig dabei war der Hintergrund, der fast immer sehr unruhig ist.

Hier ein Foto, weitere sind im Archiv zu finden.

Bei einem Grenzwacht-Häuschen brütete ein Hausrotschwanz, und im Bäumchen auf dem er sass, hockte eine Wacholderdrossel gut versteckt im Nest.

 

 

Stippvisite bei den Reisfelder-Reihern (21.6.15)

Vom Simplonpass aus, wo ich einige Tage ein Zimmer bezogen hatte, ist es nur gut 2 Stunden bis zur Region Casale Monferrato, wo es recht viele und vor allem alles an europäischen Reihern hat. Den dritten Sonntag im Juni hatten wir ausgesucht, weil an diesem Datum die Garzaia di Sant'Alessandro hätte offen sein sollen - und an die hatten wir die besten Erinnerungen. Aber eben: hätte. Kein Mensch war dort, und ohne Begleitung resp. Bewilligung ist der Eintritt - zu Recht - verboten. So verliessen wir den leider heruntergewirtschafteten Bereich wieder und suchten unser Heil an anderen Orten, respektive unterwegs, auf lombardischen und piemontesischen Strassen. Viele Töffs und Autos waren unterwegs, das Anhalten zum Beobachten war schwierig. Der Zugang zu den Reiherkolonien ist nirgends möglich, ohne Beobachtungsregeln zu übertreten. So blieben die Zufallsbeobachtungen: Graureiher, Purpurreiher, Silberreiher, Seidenreiher, Kuhreiher, Rallenreiher und Nachtreiher sahen wir alle von der Strasse aus, meistens natürlich scheu und weit weg oder nah auffliegend. Das heisse Wetter machte das Fotografieren auch nicht leicht: Die Luft über den Strassen war ein Unschärfefilter erster Güte. So blieben zum Schluss zwei Fotos eines Nachtreihers übrig, die zumindest akzeptabel sind.

Auch ein "Italiener": Der Italiensperling (Italienspatz)