Morgenlicht (13.9.21)

Der Neuenburgersee liegt an der Zugroute. Deshalb gibt es auch immer wieder besondere Beobachtungen - sei es im Fanel, in Champ-Pittet oder an der Mündung der Mujon in Yverdon. Die Zugroute führt dann weiter durch die Orbe-Ebene an den Genfersee und von dort weiter Richtung Frankreich.

Seit letztem Jahr ist westlich von Yverdon ein etwa 5 ha grosses Feld nach der Ernte künstlich überschwemmt worden. Den durchziehenden Watvögeln bietet sich so ein willkommener Rastplatz. Das Projekt ist auf 5 Jahre ausgelegt, wird wissenschaftlich begleitet und könnte auch zur Verbesserung der Bodenstruktur beitragen.

Wir besuchten die Fläche am zweiten Septemberwochenende und konnten viele verschiedene Arten beobachten. Früh am Morgen ist das Licht wundervoll. Hier einige Eindrücke.

Bodennebel verzaubern die Orbe-Ebene.

Grünschenkel

Kampfläufer

Sandregenpfeifer

Die meisten anderen Arten wie Pfuhlschnepfe, Bruchwasserläufer, Zwergstrandläufer, Bekassine oder Alpenstrandläufer waren für Fotos zu weit weg.

Bei der Embouchure du Mujon waren die Alpenstrandläufer recht nah:

Alpenstrandläufer

Hier hielt sich auch ein unbekümmerter Seidenreiher nahe des Ufers auf.

Seidenreiher

Raubseeschwalbe (8.9.21)

Wir hofften am Klingnauer Stausee auf ein bisschen Greifvogelzug, wurden aber enttäuscht.

Dafür sahen wir das schon seit mehereren Tagen anwesende Odinshühnchen, weit, weit weg, und das ist ein kleiner Vogel.

Schöner zeigte sich eine Raubseeschwalbe, allerdings nur einmal bei einem Vorbeiflug. Nachher war sie etwa soweit weg wie das Odinshühnchen.

Zwei Tage vorher sah ich in Zürich einen Gartenrotschwanz.

Spätsommer (25.8.21)

Von einem Sommer kann dieses Jahr ja nicht wirklich geredet werden, weshalb auch wenige schlaue Fotos machbar waren - in möglichen Regen geht man einfach nicht so gerne.

Trotzdem gab es einige Gelegenheiten für das eine und andere Naturfoto.

Im Wallis wohnten wir zwei Nächte in Erschmatt im Hotel Roggen - neu, empfehlenswert. In der Umgebung dieses Dorfes oberhalb Leuk sahen wir Heuschrecken, Schmetterlinge und auch einmal einen Schlangenadler.

grosse Höckerschrecke

rotflügelige Oedlandschrecke

Schlangenadler

Am Katzensee gefielen die zwei Dorngrasmücken und die drei Neuntöter - zwei Jungvögel und ein adultes Männchen.

Am Klingnauer Stausee zeigte sich ein Seidenreiher von der artigen Seite. Er blieb längere Zeit in fotogener Distanz, so dass auch die Handy-Fotografen ihr Vergnügen hatten. Etwas später gab es eine seltene Weissflügelseeschwalbe , erstes Jahr, zu bestaunen. Zum Fotografieren war sie sehr tricky, denn der  Vogel flog äusserst unberechenbar und nicht gerade sehr nah, zudem störte vielerorts das hohe Schilf, denn der Vogel jagte offenbar Insekten, auch welche, die sich nahe der Wasseroberfläche befanden.

Seit langem betätigte ich mal wieder den manuellen Fokus.

Weissflügelseeschwalbe

 

 

Hänfling (21.7.21)

Für 2 Tage war wieder einmal schönes Wetter angesagt - eine Seltenheit diesen Sommer. Wir packten die Gelegenheit beim Schopf und fuhren für 2 Tage auf die Melchsee-Frutt. Natürlich machten wir den ausgesetzten Bartgeiern im Henglihang einen Besuch. Das Jungtier BelArosa hatte am Tag zuvor seinen Erstflug gemacht, während Donna Elvira am Aussetzungsort fleissig Flugübungen machte. Für ein gscheites Foto war es aber zu warm und zu weit weg. Auf der Seite www.bartgeier.ch kann die Geschichte der beiden Jungvögel spannend geschrieben nachverfolgt werden. Eine sehr empfehlenswerte Adresse.

Weitere Greifvögel gab es auch zu sehen: Ein Rotmilan zog hoch oben seine Kreise, ein Wanderfalke käkerte und wurde von einem Turmfalkenmännchen gehasst.

Kleinvögel sahen wir vor allem am Vormittag oberhalb der Kapelle: Hänfling, Birkenzeisig in grossen Gruppen, Zitronenzeisig, Steinschmätzer, Hausrotschwanz, Bergpieper.

Am Mittwoch performte ein Hänflingmännchen...

... und am Tag darauf ein Birkenzeisig.

Zauneidechse (15.7.21)

Zauneidechsen waren bis Ende des letzten Jahrhunderts die typischen Eidechsen in der Stadt. Überbauungen, Ordnungswahn und saubere Strassenränder liessen den Lebensraum schrumpfen. Gleichzeitig breitete sich die weniger anspruchsvolle Mauereidechse aus, die ursprünglich in Zürich gar nicht vorkam, sich aber den Bahngleisen entlang verbreitete. Man erzählt auch, dass Schrebergärtner die Eidechsen in den in die Gärten brachten und dort ansiedelten.

Zauneidechsen kommen gemäss Verbreitungsatlas der Karch auf dem gesamten Stadtgebiet vor. Verschiedene Beobachter haben allerdings den Eindruck, dass es nur noch wenige Vorkommen gibt.

Bei mir im Schrebergarten konnte ich die letzten vier Jahre keine Zauneidechse beobachten. Dieses Jahr allerdings zeigte sich bereits 3 Mal ein Männchen, einmal hoch über Boden im Lavendel, ein anderes Mal vor vom Regen heruntergedrücktem Natterkopf.

Nun hoffe ich, dass es nicht nur dieses Männchen gibt, sondern dass auch Weibchen da sind, und sich eine Population entwickeln kann. Problematisch allerdings ist der Einsatz von Fadenmähern, die von sauberkeitsfanatischen Gärtnern gerne benützt werden.

Im Garten gab es noch weitere interessante Beobachtungen:

Nymphen vom Grünen Heupferd und von der punktierten Zartschrecke, den zottigen Bienenkäfer oder auch die Ackerhummel.

Einmal, an einem kühlen Morgen, sass eine Hornisse auf einer Pfingstrose, wahrscheinlich verköstigte sie sich am austretenden Saft, der auch andere Insekten anzog.

Ausserhalb meines Schrebergartens gab es der Witterung wegen weniger Shots. Erwähnenswert sind die Testbilder mit der Z7 2 (z.B. Haubentaucher oder Kormoran) sowie Karmingimpel und Sumpfrohrsänger, beide mit der D500 im Urserental fotografiert.